Twittern, eine Lösung zur Steigerung des Unternehmenserfolges?

Autor on 7. Dezember 2010 in Microblog-Anwendungen und Lösungen

Es gibt 3 Millionen Twitterer in Deutschland – eine bemerkenswerte Zahl. Noch interessanter ist die Wirkung, die mittels Twittern erzielt werden kann. Für Barack Obama zählte im Wahlkampf 2008 das Twittern mit zu den Erfolgsfaktoren. Auch in Deutschland spielt das Twittern bei Themen wie z. B. Stuttgart 21 oder politischen Gruppierungen zunehmend eine wichtige Rolle. Twittern unterstützt hier bei der Meinungsbildung.
Technologisch gesehen ist Twitter ein Internet-Textdienst mit Multimedia-Möglichkeiten, limitiert auf 140 Zeichen. Die adressierten Empfänger der Nachricht werden als Follower bezeichnet. Die gesendeten Texte nennt man Tweets und die Sendung Twittern. Der Charme der Lösung liegt in der Geschwindigkeit, der Nutzbarkeit durch PC und Handys mit Internet-Zugang sowie der Reichweite, also die durch mehrfache Weiterleitung erreichte Zahl an Menschen. Bei Barack Obama war insbesondere die Reichweite entscheidend. Plastische Beispiele für die Geschwindigkeit der Applikation sind die ersten Bilder zur Flugzeug-Bruchlandung auf den Hudson 2009 und der Rettung beim Grubenunglück in Chile 2010, die mittels Twitter sofort um die Welt gingen.

Da stellt sich die Frage nach möglichen Anwendungen im Unternehmen. Einen guten Überblick gibt hier applicant.com.
Generell lässt sich mit attraktiven Informationen und Twittern der Bekanntheitsgrad eines Unternehmens oder einer Marke steigern. In Deutschland sind die Unternehmen allerdings noch zurückhaltend.
Spezifisch wird Twitter gerne im Service-Umfeld eingesetzt. Ein Beispiel ist die Telekom. Die kurzen Anfragen an die Telekom nach Geräten, technischen Problemen oder was auch immer werden zügig beantwortet und verbessern damit die Reputation der Telekom. Hierbei können die Kundenbeziehungen ausgebaut und vorhandene Service-Defizite erkannt und beseitigt werden. Zur Zeit befindet sich die Telekom mit ca. 15.000 Followern noch in der Testphase. Ebenfalls im Service-Umfeld setzt die Deutsche Bahn Twitter ein, um über Beeinträchtigungen bei Zugverbindungen zu informieren. Ein weiteres gutes Beispiel ist Lufthansa mit bereits 37.000 Followern.

In den USA ist Dell mit ca. 1,5 Millionen Followern schon deutlich weiter. Dell nutzt Twitter u.a. zur erfolgreichen Vermarktung ihrer Outlet-Produkte. Die Verkaufsofferten machen bei einmaligen Aktionen den größten Sinn.
Aus Produktmanager-Sicht kommt Twitter in Frage, um aktiv über Produkte und Dienstleistungen zu informieren. Als amerikanisches Beispiel sei nochmals Dell sowie  Google erwähnt.
Eine weitere schon etablierte Twitter-Anwendung ist das Recruiting. Follower erhalten das Stellenangebot in der Regel mit Links zur eigentlichen Stellenausschreibung und haben so den Stellenmarkt direkt z. B. Audi oder über Job-Twitter-Plattformen wie jobtweet.de im Blick.
Die einfachste Anwendung von Twitter ist das kurzfristige Organisieren von Meetings oder Treffen im Team. Hier geht es um Geschwindigkeit und Erreichbarkeit. Westaflex, ein Industrieunternehmen aus Gütersloh, geht weiter und setzt WestaTwit ein Twitter-ähnliches System als interne Kommunikationslösung unternehmensweit ein.
Zusammengefasst kann man festhalten, dass das unternehmerische Twittern in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckt und USA hier weit voraus ist.

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