Unternehmens-Wikis, typische Verhaltensmuster der Chefs

Autor on 10. Juni 2012 in Wiki-Anwendungen mit 0 Kommentare

Wikis für das Wissensmanagement im Unternehmen sind mittlerweile zahlreich im Einsatz, so dass auch eine entsprechende Erfahrung über das typische Verhalten der Beteiligten und Nutzer bei der Wiki-Einführung und dem Betrieb existiert. Natürlich ist es wichtig, die wahrscheinlichen Verhaltensmuster frühzeitig im Projekt zu erkennen und entsprechend zu agieren.
Auf der Führungsebene sind die relevanten Player die Geschäfts-, Vertriebs-, Marketing-, Entwicklungs-  und IT-Leiter. Ihr Verhalten zeigt sich häufig wie folgt:

Geschäftsführer

Der erste Typus Geschäftsführer ist viel im Interesse seines Unternehmens unterwegs und hat deshalb wenig Zeit. Der nächste Kunde oder das nächste Meeting warten schon. Interne Abwicklungsthemen haben für ihn Priorität 2 und dafür hat er seine Experten. Wenn Wikis und Enterprise 2.0 so einfach sind,  dann selbstverständlich sollen die Fachabteilungen es einführen. Aber bitte keine Probleme und möglich nichts ohne die IT.
Der zweite Geschäftsführertypus ist mehr General Manager und im gesamten Unternehmensgeschehen aktiv. Er weiß, dass ohne das entsprechende Team, die Informationsweitergabe im Unternehmen und die zugehörige organisatorische Aufstellung die Wachstumsziele nicht erreicht werden können. Er unterstützt das Enterprise 2.0-Projekt mit Rat und Tat.
Beide Manager-Typen sind gleich häufig.

Vertriebsleiter

Der klassische Vertriebsleiter erwartet einen permanenten und kompetenten Support, da er sonst seine anspruchsvollen Geschäftsvorgaben nicht erreichen kann. Er muss zum Kunden und an seinen Vertriebsstrategien und -vorgehen arbeiten. Der Support hat zu performen.
Der zweite Vertriebsleiter-Typus weiß, dass er in das Wissen seiner Mitarbeiter investieren muss und dass das vertriebliche Know-how seiner Mannschaft über die Anwendungen im Kundenumfeld existenziell für alle Produktlösungen von morgen ist. Er schätzt und fördert die Vernetzung mit seinen technischen Kollegen / Kunden. Er weiß, der Vertrieb allein kann es nicht richten. Dieser Vertriebsleiter ist häufiger anzutreffen, umso mehr, wenn er auch die Verantwortung für Marketing und Produktmanagement innehat.

Marketing-Leiter

In Sinne der Informationsquellen schätzen Marketing-Leiter Wiki-Lösungen. Wikis helfen ihnen ihre in der Regel extern orientierten Aufgabenstellungen erfolgreicher umsetzen zu können. Friktionen können zwischen den jeweiligen Verantwortungsbereichen für Broschüren, Internet-/Intranet-Auftritt oder der Markteinführung entstehen bzw. an der Schnittstelle zwischen Content Management, Dokumenten Management und Wiki. Einfach wird es, wenn der Marketing-Leiter auch Leiter des Produktmanagement ist oder auch für den technischen Support zuständig ist.

Entwicklungsleiter

In der Regel schätzen Entwicklungsleiter Wikis, zum einen weil Wikis ihren Ursprung in der Entwicklungswelt haben und entwicklungsintern für die Dokumentation von großem Nutzen sind, und zum anderen weil die Zusammenarbeit von der Entwicklung mit Marketing / Produktmanagement z.B bei Lasten- und Pflichtenheft für alle effizienter wird. In Ausnahmefällen kann es Widerstände geben, da die mit der Nutzung verbundene Transparenz U-Boot-Entwicklungen behindert.

IT-Leiter

Häufig ist der eine Typus IT-Leiter gestresst und gerade beschäftigt mit der Einführung eines unheimlich wichtigen Projektes CRM, SAP, Dokumentenmanagement usw.. Seine Leidenschaft und Wissen liegt bei den großen SW-Anbietern Microsoft, SAP oder IBM. Sein typisches Verhalten ist: „Habt ihr schon eine Prozessbeschreibung?“ oder „Wie passt das Wiki  in unser Sicherheitskonzept?“ oder „Nächste Jahr, wenn wir ein additives Budget erhalten, dann schauen wir mal“.
Der andere IT-Leiter ist mehr der Linux-Fraktion zu zuordnen. Er freut sich Partner zu finden, die auch Interesse an Social Media, Enterprise 2.0 und eventuell Open Source-Lösungen haben. In seinem eigenen Verantwortungsbereich setzt er natürlich Wikis oder Microblogging ein.Besonders freut es ihn auf Kollegen zu treffen, die sich auch fachlich mit den Belangen der IT beschäftigen. Sein typisches Verhalten ist: „Wann geht es endlich los? „Da haben wir  mit SAP, Microsoft schon ganz andere Problemeusw. gelöst.
Häufiger trifft man auf den ersteren IT-Leiter.

In Summe befürwortet das Management fast immer den Einsatz von Wikis für das Wissensmanagement, da die Vorteile bei Wachstum, Innovation und Integration neuer Mitarbeiter offensichtlich sind. Die funktionsbezogenen Interessen sind nachvollziehbar und auch immer wieder sichtbar, können aber auf dem Wege der Integration der Manager in das Einführungsprojekt, eines Win-Win-Ansatzes und der gemeinsamen Gesamtziele gelöst werden.
Gibt es grundsätzliche Probleme, so entstehen sie meist im IT-Umfeld. Hier hilft die konkrete, inhaltliche Diskussion über das Vorgehen, die Inhalte und den Lösungsweg. Dazu gehört auch das Verstehen wollen der IT-Probleme. Der überschaubaren Aufwand, das hohe Anwenderinteresse, die Mitmachbereitschaft der Mitarbeiter und die Zukunftsrelevanz sind gute Argumente kritisch voreingestellte IT-Leiter zu überzeugen.
Unterschätzt wird häufig die projekteinschläfernde Wirkung einer tolerierenden Passivität in der Geschäftsleitung. Damit ein Enterprise 2.0-Projekt ein Erfolg wird, ist die aktive Management-Unterstützung in Sinne der gesetzten Prioritäten unabdingbar.

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