Wissensmanagement und Wikis gehören zusammen

Autor on 29. September 2013 in Enterprise 2.0 / Web 2.0 mit 1 Kommentar

Das Ziel von Wissensmanagement im Unternehmen ist aus Wissen Wettbewerbsfähigkeit zu generieren und diese für das Unternehmen zu sichern. Wettbewerbsfähigkeit bedeutet einen Vorsprung im Leistungsangebot und eine höhere Produktivität in der Leistungserbringung. Die Rahmenbedingungen sind in vielen Bereichen herausfordernd, da sowohl das im Unternehmen und Markt vorhandene Wissen exponentiell wächst, als auch der Bedarf an Wissen für die Entwicklung und Herstellung von neuen Produkten oder Dienstleistungen permanent steigt. In diesem Zusammenhang beinhaltet Wissen die Kenntnisse und Fähigkeiten, die Menschen zur Lösung von Problemen benötigen.

Das Wissen und die Herausforderungen zur Nutzung

Wisssen verfügt über verschiedene Ausprägungen. Zunächst greifbar ist das indivuelle Wissen der einzelnen Mitarbeiter. Für das Wissensmanagement ergeben sich allerdings mehrere Herausforderungen:

  • vom indivuellen zum kollektiven Wissen
    Erstes Ziel in einem Unternehmen ist das individuelle Wissen der Know-how-Träger auch allen anderen Mitarbeitern zur Verfügung zu stellen. Die Synergien erzeugen Effizienz und bieten Inspiration für die Weiterentwicklung von Produkten und Unternehmen.
  • vom impliziten zum expliziten Wissen
    Eine Besonderheit ist das implizite Wissen. Es ist das Wissen im Unternehmen, welches auf Erfahrung und Überzeugung oder auch Learning by Doing beruht. Es ist nur schwer erfass- und beschreibbar. Gerade langjährige  Mitarbeiter verfügen über ein Wissen dieser Art, welches es gilt, für das Unternehmen zu sichern. Die Herausforderung ist demgemäß die Umsetzung des impliziten Wissen in ein explizites, also jederzeit reproduzierbarem, Wissen.
  • vom externen zum internen Wissen
    Nicht alles erforderliche Wissen ist im Unternehmen vorhanden. Marktwissen zugänglich zu machen und dieses intelligent für die eigenen Unternehmenszwecke zu nutzen ist eine dritte Herausforderung.

Die Wissenstreppe als Modell zum Umgang mit Wissen

Die Beziehung zwischen Information, Wissen und Wettbewerbsfähigkeit beschreibt das Treppenmodell von North sehr gut.

Treppenmodell von North

Die ersten Stufen Zeichen, Daten und Informationen sind der technischen und dokumentierbaren Ebene zugeordnet. Für die Nutzung ist eine geeignete IT-Infrastruktur erforderlich. Ab der Wissensstufe wird der Mensch entscheidend, da Wissen unmittelbar mit dem Menschen oder Mitarbeiter verbunden ist. Der Mitarbeiter erzeugt durch die Verknüpfung von vorhandenen Informationen  mit seinen Erfahrungen und Überzeugungen Wissen.  Wissen, Können, Handeln und Kompetenz gehören zur menschlichen Ebene. Die entscheidenden menschlichen Aktivitäten sind die Herstellung des Anwendungsbezuges, das Wollen und das richtige Handeln, um auf der Unternehmensebene die Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen. Wissen wird somit die Fähigkeit zum erfolgreichen Handeln.

Das strategische Wissensmanagement gibt die Wissensziele anhand der Unternehmensziele vor und definiert die Rahmenbedingungen zum Wissensaufbau. Basis sind die erforderlichen Kompetenzen und relevanten Unternehmensprozesse. Das operative Wissensmanagement legt die technischen Lösungen fest und bestimmt die einzelnen Maßnahmen zum Wissensauf-/ausbau.

Aufgaben für das Wissensmanagement

Die Ausprägungen von Wissen und die Logik der Wissenstreppe führen zu den folgenden Aufgabenstellungen:

  • Identifikation des im Unternehmen vorhandenen Wissen
  • Messung und Bewertung des Wissen für Produkte und Prozesse
  • Vernetzung der Mitarbeiter und Know-how-Träger
  • Generierung von neuem Wissen und Verteilung
  • Transfer von Wissen der Kunden, Lieferanten, Partner und externer Know-how-Träger in das Unternehmen

Die Umsetzung erfordert ein Gleichgewicht von Mensch, Organisation und Technik. Der erste Schritt zum Wissensmanagement ist immer mit der Überzeugung der Mitarbeiter verbunden. Die Motivation Wissen zu teilen ist Voraussetzung für das gesamte Wissensmanagement und die Motivation zur Umsetzung ist immer mit dem Nutzen für Mitarbeiter und Unternehmen verbunden. Hierbei spielt die Unternehmenskultur eine wichtige Rolle.
In diesem Kontext  haben sich Wikis bereits seit längerem bewährt. Technisch gesehen unterstützen Wikis die einfache Informationserstellung, die Verbindung von Informationsquellen, die Zusammenarbeit von mehreren Personen an den gleichen Informationen und die konsequente Transparenz der Informationen. Wikis gehören zur Welt der Enterprise 2.0- oder Social Business-Lösungen und fördern die Zusammenarbeit. Wikis bieten die anwenderfreundliche Technik zur Wissensteilung und bieten so einen großen Nutzen für das Wissensmanagement. Spezifisch sind Funktionen wie die optimierten Suche, Verschlagwortung, Verlinkung oder eine automatischen Informationsweitergabe.

Vorteile eines Wikis aus Sicht Wissensmanagement

  • führt zur Entlastung der Know-how-Träger
  • identifiziert anhand der Beiträge die Know-how-Träger im Unternehmen
  • regt an zu Eigeninitiative und Selbstständigkeit
  • motiviert zur Mitarbeit durch die Anwenderfreundlichkeit eines Wikis
  • bietet die Chance zur Mitgestaltung für die Mitarbeiter im Unternehmen
  • verbreitert die Wissensbasis, so dass mehr Mitarbeiter sich aktivieren können
  • schafft gute Rahmenbedingungen für die Mitarbeiter-Vernetzung
  • sichert das Wissen der Mitarbeiter auch wenn sie das Unternehmen verlassen
  • schafft die Verbindung zu Informationsquellen wie Internet, Datenserver, Dokumenten-Management usw.
  • sorgt für Aktualität und Fehlerbeseitigung

 Die Einführung von Wikis

Für die Einführung von Wikis sind sowohl des Chefs als auch die Mitarbeiter entscheidend. Die unterschiedlichen Verhaltensweisen sind in Unternehmens-Wikis, typische Verhaltensmuster der Mitarbeiter und Unternehmens-Wikis, typische Verhaltensmuster der Chefs beschrieben. Natürliche Widerstände sind selten. Es gilt die unterschiedlichen Selbstverständnisse eines Geschäftsführers, Produktmanager, Account Manager oder Entwicklers zu verstehen und berücksichtigen. Zu den Erfolgsfaktoren zur Wiki-Einführung gehören die Auswahl von Anwendungen mit Bedarf, ein Kernteam mit begeisterten Evangelisten, maximale Offenheit, geeignete Technik und ein Projektkorsett zum Start.

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1 Kommentar

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  1. Noack Martina sagt:

    bitte senden Sie mir die Newsletter

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