Auch 2014 gilt: Produktmanager sind dumm und notorisch optimistisch!? Das PMF14

Autor on 7. August 2014 in Blogs, Produktmanagement mit 1 Kommentar

Am 17./18. Sept. geht das „Product Management Festival“ in Zürich in die nächste Runde. Und auch in diesem Jahr werde ich wieder live vom PMF für Euch berichten. Zwei voll gepackte Tage warten auf uns. Ein erster Blick auf die Agenda lässt wieder spannende Vorträge, Workshops und Diskussionen erwarten. Und was mich besonders freut: neben der Software (digital) ist dieses mal auch die Hardware (physical) vertreten.

Für alle, die bereits einen kleinen Vorgeschmack auf das PMF14 erhalten wollen: folgt meiner Zusammenfassung des letztjährigen live-Mitschnitts des PMF13! Viel Vergnügen – See Ya at the PMF14!



 

“Stupidity and Optimism!”

Das sind zwei unabdingbare Anforderungen, die Jonathan Rochelle von Google seinen Produktmanagern abverlangt. Warum? Ganz einfach: ohne das nötige Maß an Dummheit und notorischem Optimismus keine Innovationen. Und Google ist nachweislich ziemlich innovativ. Die rund 300 Teilnehmer des PMF13 sind einigermaßen überrascht. Mit diesen Schlussworten am Ende der beiden Konferenztage haben sie nicht gerechnet. Jonathan Rochelle, selbst leitender Produktmanager und co-founder von Google Docs muss sich in seiner closing Keynote erklären. Und er macht dieses Statement an einem einfachen Beispiel deutlich. Man stelle sich den Fischer vor, der als erster einen Hummer aus dem Wasser zieht und sagt: „Wow this lobster should taste great!“ Bei dem Anblick eines solchen scherenartigen Ungetüms nicht unbedingt ein naheliegender Einfall, oder? Ein bisschen Dummheit oder besser gesagt Naivität gehört schon dazu! Und das brauche es schließlich, um auf neue Ideen zu kommen. Wenn der Fischer es mit seinem grenzenlosen Optimismus dann noch schaffe, den sich wehrenden Hummer unter allen Bedingungen in den Kochtopf zu befördern, dann ist das Geschmackserlebnis nicht mehr fern. Auch wenn sich nicht jeder mit dieser Analogie anfreunden mag, so ist an dem Argument nicht zu rütteln.

Jonathan Rochelle setzte nur eines der vielen Highlights, die die Produktmanagement-Konferenz aufzubieten hatte. Dazu kamen Marty Cagan, Gabriel Steinhardt, Ellen Gottesdiener, Steven Haines, Michael T. Eckhardt und viele mehr, allesamt Experten und Meinungsführer. Sie begeisterten und beeindruckten die Teilnehmer mit ihrem Produktmanagement Know how und legten gemeinsam mit den Veranstaltern den Grundstein für eine internationale Community mit dem Ziel, das Berufsbild des Produktmanagers klar zu definieren und kontinuierlich zu professionalisieren. Endlich, muss man sagen. Die ‚eierlegende Wollmilchsau‘, ‚Mädchen für alles‘ – typische Phrasen, mit denen sich Produktmanager tagtäglich herumschlagen. Dabei ist das intransparente Bild des Produktmanagers hausgemacht. In Unternehmen sind es oft Alibifunktionen, sie bilden Container für alle möglichen Aufgaben, die nicht eindeutig zugeordnet werden können. Produktmanager besitzen oft keine disziplinarische Macht, werden aber am Umsatz gemessen. Unmut und Konflikte sind da vorprogrammiert. Nicht verwunderlich, dass auch auf dem PMF13 organisatorische Problem- und Fragestellungen die Diskussionen in den Vorträgen und parallelen Workshops dominierten. Es geht wie immer um die klare organisatorische Verankerung, die transparente Zuordnung von Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungen. So abgedroschen das auch klingen mag.

Bei all dem wertvollen Input den ich an diesen beiden Tagen mitgenommen habe, ist mir am Ende eines klar: Produktmanagement ist nichts für Weicheier und schon gar nicht eine Junior-Position, auf die Berufsanfänger los gelassen werden sollten. Das bestätigte mir nicht zuletzt Marty Cagan, einer der es schließlich wissen muss! Effizientes und effektives Organisationsmanagement wird nirgends so deutlich wie in erfolgreichem Produktmanagement (hierzu meine Beiträge: „Produktmanagement richtig organisieren!“ und „Organisieren Sie sich doch selbst!…“).

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